WAZ, 9. September 2008
Immer öfter lassen sich Menschen mit Zahnverlust ihr Lächeln mit Zahnimplantaten wiederherstellen. Der renommierte Experte für Implantologie Drs. Guido-Jan Kisters aus Witten beantwortet, worauf zu achten ist.
Im letzten Jahr haben sich weit über eine halbe Million Bundesbürger mit Zahnimplantaten versorgen lassen. Warum steigt die Nachfrage nach dieser Therapieform?
Drs. Kisters: Aufgrund der sehr hochentwickelten Technik, kann für die Patienten in relativ kurzer Zeit ein außerordentlicher Erfolg erzielt werden. Die Beeinträchtigung durch die Behandlung ist sehr gering. Ein Zahnimplantat ist eine künstliche Zahnwurzel und ermöglicht es, den Wunsch der Patienten nach festen, schönen Zähnen, zu erfüllen.
Was ist der Unterschied zum herkömmlichen Zahnersatz?
Drs. Kisters: Das Implantat verwächst fest mit dem Kieferknochen. Dadurch ergeben sich zwei entscheidende Vorteile: Erstens können Implantate den Knochen erhalten und sogar retten. Zweitens werden gesunde Nachbarzähne nicht beeinträchtigt, wie das bei Brücken der Fall ist. Hier werden die angrenzenden Zähne abgeschliffen. Implantat-Kronen unterscheiden sich nicht von eigenen Zähnen – sie fühlen sich natürlich an und sehen
auch so aus.
Wie muss man sich eine solche Behandlung vorstellen? Tut das sehr weh?
Drs. Kisters: Wir legen in der Praxis den Fokus auf eine schmerzfreie Behandlung.
Dies erreichen wir mit innovativen und bewährten Narkoseverfahren oder Hypnose. Natürlich kann bei ängstlichen Patienten der Eingriff auch in Vollnarkose erfolgen. Sehr oft sind die Patienten überrascht, wie wenig sie den Eingriff als Operation erleben.
Das klingt zu schön um wahr zu sein. Was steckt dahinter?
Drs. Kisters: Ständige Weiterbildung und modernste Technik macht es möglich. Mit Hilfe von CT-Aufnahmen können wir am Computer eine dreidimensionale Diagnostik, Planung und Vorbereitung durchführen. Den Patienten verhilft das zu minimierter Behandlungs- und verkürzter Einheilzeit, mit einem optimalen Ergebnis.
Geben Sie ein uns Beispiel.
Drs. Kisters: Im Team mit der Radiologie-Praxis Ennepe-Ruhr im evang. Krankenhaus Witten (Dr. M. Kampschulte) und unserem spezialisierten Partner-Dentallabor können wir die Wünsche der Patienten im Vorfeld Computergestützt abklären. In günstigen Fällen bedeutet das, in einer Sitzung Implantate und die entsprechenden Kronen einzusetzen. Der Patient verlässt die Praxis mit festsitzenden, funktionstüchtigen Zähnen.
Wie sicher sind Implantate? Und wie lange halten sie?
Drs. Kisters: Umfangreiche Langzeit-Studien zeigen, dass Titanimplantate hervorragend vom Körper angenommen werden. Nur wenige Patienten sind für Implantate ungeeignet, eine Altersgrenze gibt es nahezu nicht. Bei regelmäßiger Betreuung und moderner Nachsorge in der Praxis sind 98% aller Implantate nach zwanzigjähriger Belastung noch voll funktionstüchtig. Auch ein Grund für den Zuschuss der gesetzlichen Krankenkassen.
Drs. Kisters ist seit 1992 in seiner Praxis in Witten implantologisch tätig. Mit über 2000 erfolgreichen Implantationen ist er als Spezialist in der Implantologie national wie international anerkannt, Autor vieler Fachartikel und gefragter Fachreferent zum Thema Knochenaufbau. In seinem Fortbildungszentrum lassen sich jährlich über 50 Zahnärzte ausbilden.
Interview: F. Rosenbauer im Auftrag von MEDIPAT